Mikrochemie

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Autoren

Christine Bläuer

Zusammenfassung

Die mikrochemische Salzanalyse besteht im qualitativen Nachweis einzelner Salzionen, in mehr oder weniger konzentrierter wässriger Lösung.

Untersuchungsablauf

Jede Untersuchung beginnt mit der Probenahme. Am einfachsten sind reine Salzausblühungs-(link?) oder krustenproben (link?) zu analysieren. Deshalb sollte schon bei der Probenahme darauf geachtet werden, dass die Proben möglichst keine Verunreinigungen enthalten.

Die Salzproben müssen in luftdichten Gefässen transportiert und aufbewahrt werden.

Geeignet sind: verschliessbare, kleine Plastikbeutel, z.B. Minigrip®-Beutel Link-Text; Glasröhrchen mit stopfen Link-Text; u.s.w.

Nicht geeignet sind: Gelatinekapseln.

Die Proben sollen so rasch wie möglich zu untersucht werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollten sie im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Benötigte Ausrüstung und Chemikalien

Durch- oder Auflichtmikroskop mit einer Vergrösserung von ca. 100-fach. Die bei den mikrochemischen Versuchen frei werdenden Dämpfe können Teile des Mikroskops korrodieren. Insbesondere die Objektive können davor etwas geschützt werden, indem alle metallenen Teile mit Vaseline oder Schlifffett eingestrichen werden. Dieses Schutzfett muss regelmässig erneuert werden. Die mikrochemischen Reaktionsprodukte sollten auf keinen Fall unter einem teuren Polarisationsmikroskop beobachtet werden.

weiter braucht es:

  • Pasteurpipetten mit Gummisaugern
  • Objektträger mit und ohne Vertiefung
  • Watte
  • dünne Glasstäbe
  • Mikropipetten
  • Spatel und/oder Skalpell
  • kleine Heizplatte oder ein Spiritusbrenner zum Eindampfen der Probetropfen
  • Kosmetik-Tücher
  • pH-Papier (pH-Bereich 1-14)

Die benötigten Reagenzien und Vergleichschemikalien werden in den folgenden Tabellen zusammengestellt.

Reagenzlösungen
Lösung
Chem. Formel / Konzentration
Verwendung / Nachweis
Demineralisiertes Wasser
H2Odemin.
Lösen der Salze
verdünnte Salzsäure
2M HCl
Ansäuern / Cl
verdünnte Salpetersäure
2M HNO3
Na, K
konzentrierte Schwefelsäure
konz. H2SO4
Na, K
verdünnte Schwefelsäure
1M H2SO4
Ca
konzentrierte Ammoniak-Lösung
NH3 aq.
Mg
Verdünnte Ammoniak-Lösung
2M NH4OH
Mg
Silbernitrat-Lösung
1% wässrige Lösung von AgNO3
Cl
Calciumchlorid-Lösung
1% wässrige Lösung von CaCl2
SO4
Diammoniumhydrogenphosphat-Lösung
10% wässrige Lösung von (NH4)2HPO4
Mg
Dinatriumhydrogenphosphat-Lösung
10% wässrige Lösung von Na2HPO4
Mg
Titangelb-Lösung
10 mg Thiazolgelb[1] gelöst in 10 ml dest. Wasser
Mg
Reagenzien-Feststoffe
Stoff
Chem. Formel
Verwendung/Nachweis
Wismutnitrat
Bi(NO3)3
Na, K
Cäsiumchlorid[2]
CsCl krist.
Mg
Diphenylamin[3]
(C6H5)2NH krist.
NO3
Nützliche Vergleichschemikalien
Vergleichssalz
Chem. Fromel
Verwendung/ Nachweis
Natriumnitrat
NaNO3
Na, NO3
Kaliumnitrat
KNO3
K, NO3
Gips
CaSO4.2H2O
Ca, SO4
Kochsalz, Halit
NaCl
Na, Cl
Magnesiumnitrat
Mg(NO3)2 • 6 H2O
Mg, NO3
Magnesiumsulfat
MgSO4 .7H2O
Mg, SO4
Natriumhydrogencarbonat
NaHCO3
Na, HCO3, leicht alkalisch
Natriumcarbonat
Na2CO3
Na, CO3, stark alkalisch
Ammoniumnitrat
NH4NO3 NH4, NO3, leicht sauer


Mikrochemischer Nachweis von einzelnen Ionen

Generelles

Beim Arbeiten mit Chemikalien sind die Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, insbesondere sollte auf das Rauchen, Essen und Trinken während der Arbeit verzichtet werden und es empfiehlt sich Schutzkleidung und -brille zu tragen. Bei vielen mikrochemischen Versuchen werden Dämpfe frei, deshalb sollte unter einem geeigneten Abzug gearbeitet werden.

Testmethoden

Probenvorbereitung und generelle Hinweise

Wo nichts anderes gesagt wird, werden einige Salzkörner zuerst mit wenigen Tropfen deionisiertem Wasser auf einem Objektträger mit Vertiefung in Lösung gebracht. Wenn unlösliche Rückstände zu sehen sind, werden diese abfiltriert, indem die Lösung durch eine Pasteurpipette, die vorne mit einem kleinen Wattebausch verstopft wurde, hochgezogen wird. Als Probelösung wird in der Regel nur das Filtrat verwendet. Ein Teil der Probe sollte für Versuche an der Festsubstanz (Nachweis auf Ammonium, Karbonat und Hydrogenkarbonat) zurückbehalten werden. Die Probe sollte beim Lösen unter dem Mikroskop beobachtet werden. Dies kann wichtige Hinweise darauf geben, ob es sich um ein einziges oder mehrere, gut oder schwerlösliche Salze handlet und welcher Art unlösliche Verunreinigungen sind.

pH-Wert

Der pH der wässrigen Probenlösung wird mit einem pH-Papier 1-14 gemessen.

Natrium- und Kalium (Na+, K+)