Entsalzung durch Kompressen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Übliche Kompressen-Antragsmassen '''  
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Strikt abzuraten ist von der Verwendung von Komponenten, die:
den Stofftransport behindern (Gefahr besteht bei filmbildenden oder hydrophobierenden Zusätzen und bei Quellstoffen wie Agar-Agar, Gelatinen, Protein-Gelen, Methylcellulosen),
wasserlösliche Salze enthalten oder erzeugen,
mineralische Bindemittel (Gipse, Kalke, Zemente) oder
oberflächenaktive Substanzen (Reiniger oder waschaktive Substanzen) enthalten.
Jede Materialzusammensetzung bietet gewisse Vor- und Nachteile, die in der Tabelle aufgeführt sind. Aus diesem Grunde muss für den jeweiligen Einsatzzweck unter Berücksichtigung der Randbedingungen das am besten geeignete Material ausgewählt werden.
Als weitere Qualitätsanforderungen müssen folgende Anforderungen erfüllt werden:
*Kompressenbestandteile dürfen keine (d.h.<nowiki><</nowiki> 0,1 M-% Gesamtsalz) löslichen Salze enthalten.
*Der Salzgehalt der Kompressen ist über ein übliches Eluationsverfahren an mindestens 3 reprä-sentativen Proben zu bestimmen. Die Abweichungen der Messwerte vom Mittelwert sind an-zugeben. Bewährt hat sich eine Eluation mit der 20-fachen Menge ''entionisierten Wassers ''über 24h bei Raumtemperatur unter mehrfachem Schütteln.
*Die angemachte, gebrauchsfertige Mischung muss einen pH-Wert von 6 bis maximal 10 aufweisen (gemessen bei 25 °C).
*Die Kompressenmischung muss gut auftragbar sein, darf auch bei der Abtrocknung keine Span-nungen auf den Untergrund übertragen und muss dennoch gut haften.
*Die Kompressenmischung muss frei sein von färbenden Anteilen.
*Die Kompresse muss nach der Anwendung rückstandsfrei entfernbar
Die Kompressen-Methode kann am Objekt vor Ort oder in der Werkstatt durchgeführt werden Je nach Art der Kompresse, dem vorliegenden Klima, der Oberflächenbeschaffenheit u.a. sind die oben genannten Parameter entsprechend zu variieren.
Bei der Anwendung an senkrechten Flächen stellen sich z. B. die Probleme einer ausreichenden Haftung. Die Kompresse darf nicht durch ihr Eigengewicht abrutschen und so eventuell auch zu Schäden führen. Mürbe Oberflächen sollten aus diesem Grund vorgefestigt werden.
Die Anwendung der Kompressen ist mehrmals zu wiederholen. Der Erfolg ist wie bei der Wasserbadentsalzung von Porengefüge, Art und Verteilung der Salze und salzbildenden Ionen abhängig und ist durch analytische Untersuchungen zu überprüfen.
Genauere Hinweise sind oben genannten Markblatt zu enrnehmen.
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Image:Dokument3 05.png|Abbildung 3: Kompressenmuster mit und ohne Putzüberdeckung
Image:Dokument3 02.png|Abbildung 4:Kompressenentsalzung mit Buchenholzzellulose mit Probenentnamestellen
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Version vom 7. Juli 2010, 12:51 Uhr

Übliche Kompressen-Antragsmassen

Kompressenzusammensetzung Vorteile Nachteile
Reine Cellulosefasern unterschiedlicher Länge - pH-neutral
- flexibel, weich, anschmiegsam
- hohe Wasseraufnahme
- geringe Standfestigkeit
- Gefahr der Schimmelbildung
Bentonite, Attapulgit, Kaoline, rein oder mit Cellulose gemischt - hohes Wasserrückhaltevermögen
- Kaoline: nahezu neutrale Lösung, kaum Alkalien mobilisierbar
- extrem hart bei hohem Tonmineral-Anteilen
- z. T. erhöhte pH-Werte
- Kaoline: Gefahr von weißen Rückständen auf der Oberfläche
Tone (ohne nähere Spezifikation) - hohes Wasserrückhaltevermögen - extrem hart
- z. T. erhöhte pH-Werte
- Verunreinigungen und löslicher An-teil unkalkulierbar!
Zeitungspapier bzw. –pulpe,
überwiegend Cellulose / Hemicellulo-sen/ Lignine aber auch Holzfasern und Füllstoffe
- hohe Wasseraufnahme - es können Bleichmittel, Additive und Farben eingeschleppt werden
Cellulose-Abmischungen mit hohem Sandanteil - bei hochwertigen Sanden pH-neutral - Eigenschaften schwankend
- Verarbeitbarkeit schwierig einstellbar
- geringe Standfestigkeit
Tonmineral-Cellulose-Sandmischung (verschiedene kommerzielle Mischun-gen, überwiegend auf Bentonit-Basis) - gute Standfestigkeit
- maschinell verarbeitbar
- Festigkeit und Schwinden durch Rezeptur regulierbar
- kann je nach Mischung zu fest oder zu schwer werden
- z. T. erhöhte pH-Werte
Tomineral-Leichtzuschlag-Mischung, teilweise mit Cellulose - gute Standfestigkeit
- maschinell verarbeitbar
- sehr geringes Schwinden, geringe Dichte
- z. T. erhöhte pH-Werte
- kann je nach Mischung zu fest werden
- Kaoline: Gefahr von weißen Rückständen auf der Oberfläche


Strikt abzuraten ist von der Verwendung von Komponenten, die:

den Stofftransport behindern (Gefahr besteht bei filmbildenden oder hydrophobierenden Zusätzen und bei Quellstoffen wie Agar-Agar, Gelatinen, Protein-Gelen, Methylcellulosen),

wasserlösliche Salze enthalten oder erzeugen,

mineralische Bindemittel (Gipse, Kalke, Zemente) oder

oberflächenaktive Substanzen (Reiniger oder waschaktive Substanzen) enthalten.

Jede Materialzusammensetzung bietet gewisse Vor- und Nachteile, die in der Tabelle aufgeführt sind. Aus diesem Grunde muss für den jeweiligen Einsatzzweck unter Berücksichtigung der Randbedingungen das am besten geeignete Material ausgewählt werden.

Als weitere Qualitätsanforderungen müssen folgende Anforderungen erfüllt werden:

  • Kompressenbestandteile dürfen keine (d.h.< 0,1 M-% Gesamtsalz) löslichen Salze enthalten.
  • Der Salzgehalt der Kompressen ist über ein übliches Eluationsverfahren an mindestens 3 reprä-sentativen Proben zu bestimmen. Die Abweichungen der Messwerte vom Mittelwert sind an-zugeben. Bewährt hat sich eine Eluation mit der 20-fachen Menge entionisierten Wassers über 24h bei Raumtemperatur unter mehrfachem Schütteln.
  • Die angemachte, gebrauchsfertige Mischung muss einen pH-Wert von 6 bis maximal 10 aufweisen (gemessen bei 25 °C).
  • Die Kompressenmischung muss gut auftragbar sein, darf auch bei der Abtrocknung keine Span-nungen auf den Untergrund übertragen und muss dennoch gut haften.
  • Die Kompressenmischung muss frei sein von färbenden Anteilen.
  • Die Kompresse muss nach der Anwendung rückstandsfrei entfernbar

Die Kompressen-Methode kann am Objekt vor Ort oder in der Werkstatt durchgeführt werden Je nach Art der Kompresse, dem vorliegenden Klima, der Oberflächenbeschaffenheit u.a. sind die oben genannten Parameter entsprechend zu variieren.

Bei der Anwendung an senkrechten Flächen stellen sich z. B. die Probleme einer ausreichenden Haftung. Die Kompresse darf nicht durch ihr Eigengewicht abrutschen und so eventuell auch zu Schäden führen. Mürbe Oberflächen sollten aus diesem Grund vorgefestigt werden.

Die Anwendung der Kompressen ist mehrmals zu wiederholen. Der Erfolg ist wie bei der Wasserbadentsalzung von Porengefüge, Art und Verteilung der Salze und salzbildenden Ionen abhängig und ist durch analytische Untersuchungen zu überprüfen.

Genauere Hinweise sind oben genannten Markblatt zu enrnehmen.

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