Thermonatrit: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox_Salz
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|Footnote=<ref>
| bgcolor="#cccccc" align="center" colspan="2" | '''{{#if: {{{minsalzbez|}}}|{{{minsalzbez}}}|{{PAGENAME}}}}'''
http://webmineral.com/data/Thermonatrite.shtml</ref><ref>http://www.mindat.org/min-3938.html</ref><ref>http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Thermonatrit</ref>
|- bgcolor="#dddddd"
|bild =  <!--[[Image:"Name der Bilddatei"|300px]] -->
| align="center" colspan="2" | [[Image:{{{bild}}}|300px]]
|mineralogischerName=Thermonatrit
|- bgcolor="#dddddd"
|chemischerName =Natriumcarbonathydrat
| Mineralogische Salzbezeichnung
|Trivialname =Natriumcarbonat
| bgcolor="#99ffaa" | Thermonatrit
|chemFormel =Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>•H<sub>2</sub>O<sub></sub>
|- bgcolor="#dddddd"
|Hydratformen =Natrit (Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>)<br>Natriumcarbonatheptahydrat (Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>•7H<sub>2</sub>O)<br>Natriumcarbonatdecahydrat - [[Natron]](Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>•10H<sub>2</sub>O)
| Chemische Bezeichnung
|Kristallsystem =orthorhombisch
| bgcolor="#99ffaa" | Natriumcarbonathydrat, Natriummoonohydrat<br>
|Deliqueszenzfeuchte =71% (35°C)
|- bgcolor="#dddddd"
|Löslichkeit=330 g/l
| Trivialname  
|Dichte =2,250 g/cm<sup>3</sup>
| bgcolor="#99ffaa" | Natriumcarbonat<br>
|Molvolumen =55,11 cm<sup>3</sup>/mol
|- bgcolor="#dddddd"
|Molgewicht =124,00 g/mol
| Chemische Formel
|Transparenz =durchsichtig bis durchscheinend
| bgcolor="#99ffaa" | Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub> • H<sub>2</sub>O<sub></sub>
|Spaltbarkeit =undeutlich
|- bgcolor="#dddddd"
|Kristallhabitus =
| Hydratformen  
|Zwillingsbildung =
| bgcolor="#99ffaa" |
|Brechungsindices =n<sub>x</sub> = 1,420<br>n<sub>y</sub>= 1,509<br>n<sub>z</sub> = 1,525
Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub> • 10H<sub>2</sub>O Natrit; &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub> • 7H<sub>2</sub>O Natriumcarbonatheptahydrat; Natriumcarbonat (wasserfrei)<br>
|Doppelbrechung =Δ = 0,105
 
|optOrientierung=zweiachsig negativ
|- bgcolor="#dddddd"
|Pleochroismus =
| Kristallklasse
|Dispersion =
| bgcolor="#99ffaa" | orthorhombisch
|Phasenübergang =
|- bgcolor="#dddddd"
|chemVerhalten =
| Deliqueszenzfeuchte 20°C
|Bemerkungen =in wässriger Lösung alkalisch,<br> pH ≈ 12
| bgcolor="#99ffaa" | -
|Literatur=<bib id="Lide:1995"/>
|- bgcolor="#dddddd"
}}
| Dichte (g/cm³)
<!--
| bgcolor="#99ffaa" | 2,26g/cm<sup>3</sup>
== Abstract  ==
|- bgcolor="#dddddd"
| Molvolumen  
| bgcolor="#99ffaa" | 55,11cm<sup>3</sup>/mol
|- bgcolor="#dddddd"
| Molgewicht  
| bgcolor="#99ffaa" | 124,0g/mol
|- bgcolor="#dddddd"
| Transparenz  
| bgcolor="#99ffaa" | durchsichtig bis durchscheinend<br>
|- bgcolor="#dddddd"
| Spaltbarkeit  
| bgcolor="#99ffaa" | undeutlich<br>
|- bgcolor="#dddddd"
| Kristallhabitus  
| bgcolor="#99ffaa" | <br>
|- bgcolor="#dddddd"
| Zwillingsbildung  
| bgcolor="#99ffaa" | <br>
|- bgcolor="#dddddd"
| Brechungsindices  
| bgcolor="#99ffaa" | n<sub>x</sub> = 1,420; n<sub>Y </sub>= 1,509; n<sub>Z</sub> =&nbsp;1,525
|- bgcolor="#dddddd"
| Doppelbrechung  
| bgcolor="#99ffaa" | Δ = 0,105
|- bgcolor="#dddddd"
| Optische Orientierung
| bgcolor="#99ffaa" | <br>
|- bgcolor="#dddddd"
| Pleochroismus  
| bgcolor="#99ffaa" | -
|- bgcolor="#dddddd"
| Dispersion  
| bgcolor="#99ffaa" | -
|- bgcolor="#dddddd"
| Phasenübergang  
| bgcolor="#99ffaa" | -
|- bgcolor="#dddddd"
| Chemisches Verhalten
| bgcolor="#99ffaa" | in wässriger Lösung alkalisch,&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; pH ≈ 12
|- bgcolor="#dddddd"
| Bemerkungen
| bgcolor="#99ffaa" | -
|}


<br>  
== Einleitung  == -->


= Abstract  =


<br>
== Allgemeines  ==


= Einleitung  =
Die allgemeinen Angaben zu Umwandlungsreaktionen, Hyradtationsdrücken, Vorkommen sind bei [[Natrit|Natriumcarbonate - Natrit]] zu finden.


<br>


= Allgemeines =
=== Hygroskopizität ===


Die Abschätzung der Hygroskopizität von in situ vorliegenden Natriumcarbonaten ist schwierig, da die Lage des Sorptionspunktes und des Sättigungswertes unter dem Einfluss von lokalen Begebenheiten (Fremdionen, vorliegende Hydratstufen, Temperaturverhältnisse) sehr stark variiert. Nachstehend finden sich Angaben der Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit und Natrit in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur (vgl. Tabelle [[Gleichgewichtsfeuchte in Abhängigkeit von Temperatur]]):
<br>  
<br>  
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="30%" align="left" class="wikitable"
|+''Tabelle 1: Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit''                 
|-
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''35°C'''
|-
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 71,0% r.F.
|}
<br><br><br><br><br>


== Vorkommen von Thermonatrit<br>  ==
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="40%" align="left" class="wikitable"
 
|+''Tabelle 2: Deliqueszenzfeuchte von Natrit [nach Arnold/Zehnder, 1991]''
Natürliche Vorkommen von Natriumcarbonaten finden sich in festen Salzablagerungen, in Salzseen (sogenannten Natron-Seen wie dem Magadi-See in Ostafrika oder dem Owens Lake in Kalifornien. Weiterhin existieren alkalische Quellen mit variierendem Gehalt an natürlichem Natriumcarbonat. Zur Gewinnung sind unterschiedliche technische Verfahren entwickelt worden, in denen durch Lösungs-, Reinigungs- und Eindampfprozesse reines Natriumcarbonat erzeugt werden kann.
|-
 
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''15°C'''
<br>
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''20°C'''
 
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''25°C'''
== <br> Angaben zu Herkunft und Bildung von Thermonatrit an Baudenkmalen<br>  ==
|bgcolor = "#F0F0F0" align=center| '''30°C'''
 
|-
Durch den Eintrag von Materialien, die lösliche Natriumverbindungen enthalten, können im mineralischen System eines Baudenkmals Natriumcarbonate als Ausblühsalze entstehen. Einen hohen Gehalt an Natriumionen weisen Zemente auf, in denen nach DIN-Vorgaben bis zu 0,5% lösliche Alkalien enthalten sein dürfen. Rein rechnerisch kann 1 Gramm Na<sub>2</sub>O ca. 4,6 Gramm Natriumcarbonatdekahydrat bilden. Enthält beispielsweise ein Portlandzement lediglich 0,1% Na<sub>2</sub>O, so können etwa 0,45 kg Natriumcarbonate pro 100 kg Zement entstehen &lt;bibref&gt;Arnold.etal:1991&lt;/bibref&gt;. Eine Fülle von Reinigungsmaterialien und v.a. früher verwendete Restaurierungsprodukte (wie Wasserglas) können Natriumionen in Baudenkmäler eintragen. Als weitere Quellen sind Grundwasser und Oberflächen-wasser anzuführen, die Na<sup>+</sup>-Ionen enthalten können. Streusalz besteht zu großem Teil aus leicht löslichem Natriumchlorid. In Küstennähe ist NaCl-haltiges Meerwasser als Natriumquelle zu berücksichtigen.
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 96,5% r.F.  
 
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 97,9% r.F.  
= Angaben zum Schadenspotential und zur Verwitterungsaktivität von Thermonatrit  =
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 88,2% r.F.  
 
|bgcolor = "#FFFFEO" align=center| 83,2% r.F.
== Lösungsverhalten  ==
|}
 
<br><br><br><br><br><br>
Die drei an Bauwerken nachgewiesenen Natriumcarbonate besitzen eine hohe Wasserlöslichkeit, wodurch prinzipiell eine große Mobilität der Salze verbunden ist. Herauszuheben ist die große Temperaturabhängigkeit der Lösungseigenschaften bei Thermonatrit und Natrit. Die starke Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit der Natriumcarbonat kann zur Folge haben, daß in Wasser gelöstes Natrit bei Abfall der Umgebungstemperatur durch Übersättigung der Lösung ausfällt, auch wenn die Feuchteverhältnisse konstant bleiben.  
 
''Diagramm 1 – Darstellung der temperaturabhängigen Veränderung der Löslichkeit von Thermonatrit und Natrit im Vergleich mit anderen Salzphasen (Löslichkeitsangaben nach Schwarz und Stark/Stürmer 1993).''
 
(vgl.Tabelle [[Hygroskopizität der Salze und Gleichgewichtsfeuchte]]) <br>  
 
<br>  
 
== Hygroskopizität  ==
 
<br>  
 
== Kristallisationsdruck  ==
 
<br>  
 
== Hydratationsverhalten  ==
 
== Hydratationsdruck  ==
 
<br>  


== Umwandlungsreaktionen<br> ==
== Analytischer Nachweis ==


<br>
Die Identifikation von Thermonatrit und Natrit kann vor Ort durch einfache Lösungsversuche und die pH-Wertmessung beginnen: Nach Bläuer Böhm ist Natrit das einzige bisher bekannte Ausblühsalz, welches mit einem pH-Wert deutlich über 8 sowohl alkalisch ist als auch die Eigenschaft aufweist, sich bei leichter Erwärmung im eigenen Kristallwasser zu lösen. Analog weist am Objekt vorliegendes Thermonatrit einen deutlich im alkalischen Bereich liegenden pH-Wert auf. Das Lösungsverhalten in Wasser ist gut. In wasserfreiem Ethanol ist Thermonatrit nicht löslich.


= Analytischer Nachweis =
=== Mikroskopie<br> ===


== Mikroskopie<br> ==
'''Laboruntersuchung:'''<br>  


'''Laboruntersuchung:'''<br>Calcit ist nur geringfügig in reinem Wasser zu lösen, so daß keine Rekristallisation initiiert werden kann.  
Durch mikroskopische Beobachtungen des Lösungsverhaltens sind die gute Wasserlöslichkeit und Ethanolunlöslichkeit zu überprüfen. Thermonatrit und Natrit<br>besitzen eine deutliche Tendenz zur Ausbildung nadeliger und/oder dendritischer Kristallformen bei der Rekristallisation. Sofern Gips im Probematerial vorliegt, kommt es zum raschen Ausfall von Calciumcarbonat, was sich in Form eines weißlichen Niederschlages darstellt.<br>


<br> '''Brechungsindizes:'''&nbsp; n<sub>0</sub> = 1.658,&nbsp; n<sub>E</sub> = 1.486 <br>'''Doppelbrechung''':&nbsp;&nbsp;&nbsp; Δ&nbsp; = max. 0,172<br>'''Kristallklass'''e:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; trigonal<br>  
<br> '''Brechungsindizes:'''&nbsp; n<sub>x</sub> = 1.420;&nbsp; n<sub>y</sub> = 1.509; n<sub>z</sub> =&nbsp;1,525; <br>'''Doppelbrechung''':&nbsp;&nbsp;&nbsp; Δ&nbsp; = max. 0,105<br>'''Kristallklass'''e:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; orthorhombisch<br>  


<br> '''Polarisationsmikroskopische Untersuchung:'''<br>  
<br> '''Polarisationsmikroskopische Untersuchung:'''<br>  


Calcitkristalle, die Kalkmörtel, Verputz oder Malschicht entstammen, sind in der Regel außerordentlich kleinteilig, so daß morphologische Eigenschaften&nbsp;&nbsp;&nbsp; lichtmikroskopisch selten klar erfaßbar sind. Vielmehr zeigt sich Calcit in Materialproben als eine Art Matrix feiner, rundlich wirkender Partikel, in welcher nur selten gut ausgebildete, tafelige Rhomboeder vorliegen, welche für Calcit charakteristisch sind.  
In Abhängigkeit von den vorliegenden Luftfeuchte- und Temperaturbedingungen verändern Kristalle des Ausgangsprobematerials und des rekristallisierten Präparates ihren Kristallwassergehalt. An trockener Luft (mit r.F. &lt; ca. 60%) wird nach kurzer Zeit vorwiegend Thermonatrit vorliegen.<br>Die Zuweisung der Brechungsindizes von Thermonatrit erfolgt entsprechend der Immersionsmethode. Einzelpartikel, die in Standard-Immersionsöl mit einem Brechungsindex n<sub>D</sub> = 1,518 eingebettet werden, zeigen bei der Rotation in polarisiertem Durchlicht einen starken Wechsel <bib id="Blaeuer-Boehm:1994"/>, a.a.O., S. 86 ff. im Relief. Aufgrund der hohen Doppelbrechung weisen Thermonatritkristalle lebhafte Interferenzfarben auf. Hierin liegt ein klares Unterscheidungsmerkmal zu Natrit, welches eine deutlich geringe maximale Doppelbrechung besitzt. <br> Thermonatrit wird in das System der orthorhombischen Kristalle eingeordnet. Damit verbunden ist das Auftreten paralleler und/oder symmetrischer Auslöschung. Voluminösere Kristallnadeln löschen in der Regel vollständig aus. Die Auslöschung tritt "scharf" ein.  


Entstammen Calcitkristalle eines Probematerials anderen Herkunftsquellen, wie Kalkspat, Kreiden, Muscheln etc., dann können deutlich<br>größere, äquidimensionale Partikel auftreten. Stark elongierte Teilchen, Latten oder Nadeln sowie Kristallaggregate erscheinen nicht.
<br> '''Verwechslungsmöglichkeiten:'''


Die sehr hohe Doppelbrechung führt selbst bei kleinen Partikeln zu deutlichen Interferenzphänomenen. Auffällig ist zudem der starke Reliefwechsel, besonders deutlich bei der Verwendung eines Immersionsmedium, welches einen Brechungsindex nahe dem des n<sub>O</sub> – Wertes von 1,658 besitzt. Da Calcit optisch einachsig ist, zeigt sich unabhängig von der Orientierung und der Betrachtungsrichtung auf einen Einzelpartikel in einer der beiden Normalstellungen<br>stets ein fester Brechungsindexwert, der mit n<sub>D</sub> = 1,658 wirksam ist.
Thermonatrit ist eindeutig zuweisbar, wenn folgende Untersuchungskriterien geklärt sind:


<br>'''Verwechslungsmöglichkeiten:'''<br>  
*hoher pH-Wert
*gute Wasserlöslichkeit<br>  
*charakteristischer Habitus
*alle Brechungsindizes unter n<sub>D</sub>=1,53
*hohe Doppelbrechung
*parallele/symmetrische Auslöschung<br>


Calcit ist eindeutig zuzuweisen, wenn die nachstehenden Merkmale erfaßt sind:<br>
{|border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" width="80%" align="left" class="wikitable"
 
|+''Tabelle 3: Salzphasen, die teils gleiche Eigenschaften aufweisen und möglicherweise zu verwechseln wären''                 
*Calcit ist in Wasser kaum löslich
|-
*Säureempfindlichkeit
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Salzphase'''
*sehr starke Doppelbrechung
|bgcolor = "#F0F0F0"| '''Unterscheidungsmerkmale zu Thermonatrit'''
*hohes Relief in den meisten Immersionsmedien<br>
|-
*bei der Verwendung eines Einbettmedium mit einem Brechungsindex von 1,662 zeigt sich ein starker Reliefwechsel, wobei ein Kristall in der Normalstellung nahezu verschwindet, in welcher der nO-Bechungsindex wirksam ist<br>
|bgcolor = "#F7F7F7"| '''Nesquehonit''' MgCO<sub>3</sub> •<sub>&nbsp; </sub>3H<sub>2</sub>O;
*es ist nur parallele und symmetrische Auslöschung beobachtbar
|bgcolor = "#FFFFEO"| schwer wasserlöslich / schiefe Auslöschung
 
<br> Salzphasen, die calcitähnliche chemische und optische Eigenschaften aufweisen:<br>
 
{| width="100%" cellspacing="0" cellpadding="4" border="2"
|-
|-
| '''Salzphase'''  
|bgcolor = "#F7F7F7"| '''Lansfordit''' MgCO<sub>3</sub> • 5H<sub>2</sub>O
| <font color="#818181">'''Unterscheidungsmerkmale zu Calcit'''</font>
|bgcolor = "#FFFFEO"| schwer wasserlöslich / schiefe Auslöschung / niedrige Doppelbrechung
|-
|-
| Dolomit; MgCa(CO<sub>3</sub>)2&nbsp;  
|bgcolor = "#F7F7F7"| '''Trona''' Na<sub>3</sub>H(CO<sub>3</sub>)<sub>2</sub> • 2H<sub>2</sub>O
| Beide Indizes über 1.5
|bgcolor = "#FFFFEO"| zumeist ein beobachtbarer Index &gt; 1,53 / schiefe Auslöschung
|-
|-
| Magnesit; MgCO<sub>3</sub>  
|bgcolor = "#F7F7F7"| '''Pottasche''' K<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>  
| Beide Indizes über 1.5, n<sub>O</sub>- Index mit 1.7-1.719 deutlich höher, als bei Calcit.
|bgcolor = "#FFFFEO"| zumeist ein beobachtbarer Index &gt; 1,53 / schiefe Auslöschung / stark hygroskopisch
|}
|}
<br clear=all>
<!--


== Röntgendiffraktometrie  ==
== Röntgendiffraktometrie  ==
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== Raman-Stektroskopie  ==
== Raman-Stektroskopie  ==


== DTA/TG  ==
== DTA / TG  ==


== IR-Spektroskopie  ==
== IR-Spektroskopie  ==


= Umgang mit Calcitschäden =
== Umgang mit Thermonatritschäden ==


= Salze und Salzschäden im Bild  =
== Thermonatrit im Bild  ==


== Am Objekt  ==
=== Am Objekt  ===


== Unter dem Polarisationsmikrokop  ==
=== Unter dem Polarisationsmikrokop  ===


<br>  
<br>  
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== Unter dem Rasterelektronenmikroskop  ==
== Unter dem Rasterelektronenmikroskop  ==


= Weblinks<br> =
-->


<br>  
== Weblinks ==
<references/>


http://webmineral.com/data/Calcite.shtml
== Literatur  ==
 
http://www.mindat.org/min-859.html<br>
 
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Calcit<br>
 
= Literatur  =
 
<br>


&lt;bibreferences/&gt;
<biblist />


<br>
[[Category:Thermonatrit]] [[Category:Carbonat]] [[Category:Salz]] [[Category:Schwarz,Hans-Jürgen]] [[Category:R-MSteiger]] [[Category:Review]][[Category:Liste]]

Aktuelle Version vom 12. Mai 2023, 12:39 Uhr

Autoren: Hans-Jürgen Schwarz , Nils Mainusch
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Thermonatrit[1][2][3]
Mineralogische Salzbezeichnung Thermonatrit
Chemische Bezeichnung Natriumcarbonathydrat
Trivialname Natriumcarbonat
Chemische Formel Na2CO3•H2O
Hydratformen Natrit (Na2CO3)
Natriumcarbonatheptahydrat (Na2CO3•7H2O)
Natriumcarbonatdecahydrat - Natron(Na2CO3•10H2O)
Kristallsystem orthorhombisch
Deliqueszenzfeuchte 20°C 71% (35°C)
Löslichkeit(g/l) bei 20°C 330 g/l
Dichte (g/cm³) 2,250 g/cm3
Molares Volumen 55,11 cm3/mol
Molare Masse 124,00 g/mol
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Spaltbarkeit undeutlich
Kristallhabitus
Zwillingsbildung
Phasenübergang
Chemisches Verhalten
Bemerkungen in wässriger Lösung alkalisch,
pH ≈ 12
Kristalloptik
Brechungsindices nx = 1,420
ny= 1,509
nz = 1,525
Doppelbrechung Δ = 0,105
Optische Orientierung zweiachsig negativ
Pleochroismus
Dispersion
Verwendete Literatur
[Lide:1995]Titel: CRC Handbook of Chemistry and Physics
Autor / Verfasser: Lide D.R.
Link zu Google Scholar



Allgemeines[Bearbeiten]

Die allgemeinen Angaben zu Umwandlungsreaktionen, Hyradtationsdrücken, Vorkommen sind bei Natriumcarbonate - Natrit zu finden.


Hygroskopizität[Bearbeiten]

Die Abschätzung der Hygroskopizität von in situ vorliegenden Natriumcarbonaten ist schwierig, da die Lage des Sorptionspunktes und des Sättigungswertes unter dem Einfluss von lokalen Begebenheiten (Fremdionen, vorliegende Hydratstufen, Temperaturverhältnisse) sehr stark variiert. Nachstehend finden sich Angaben der Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit und Natrit in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur (vgl. Tabelle Gleichgewichtsfeuchte in Abhängigkeit von Temperatur):

Tabelle 1: Deliqueszenzfeuchte von Thermonatrit
35°C
71,0% r.F.






Tabelle 2: Deliqueszenzfeuchte von Natrit [nach Arnold/Zehnder, 1991]
15°C 20°C 25°C 30°C
96,5% r.F. 97,9% r.F. 88,2% r.F. 83,2% r.F.







Analytischer Nachweis[Bearbeiten]

Die Identifikation von Thermonatrit und Natrit kann vor Ort durch einfache Lösungsversuche und die pH-Wertmessung beginnen: Nach Bläuer Böhm ist Natrit das einzige bisher bekannte Ausblühsalz, welches mit einem pH-Wert deutlich über 8 sowohl alkalisch ist als auch die Eigenschaft aufweist, sich bei leichter Erwärmung im eigenen Kristallwasser zu lösen. Analog weist am Objekt vorliegendes Thermonatrit einen deutlich im alkalischen Bereich liegenden pH-Wert auf. Das Lösungsverhalten in Wasser ist gut. In wasserfreiem Ethanol ist Thermonatrit nicht löslich.

Mikroskopie
[Bearbeiten]

Laboruntersuchung:

Durch mikroskopische Beobachtungen des Lösungsverhaltens sind die gute Wasserlöslichkeit und Ethanolunlöslichkeit zu überprüfen. Thermonatrit und Natrit
besitzen eine deutliche Tendenz zur Ausbildung nadeliger und/oder dendritischer Kristallformen bei der Rekristallisation. Sofern Gips im Probematerial vorliegt, kommt es zum raschen Ausfall von Calciumcarbonat, was sich in Form eines weißlichen Niederschlages darstellt.


Brechungsindizes:  nx = 1.420;  ny = 1.509; nz = 1,525;
Doppelbrechung:    Δ  = max. 0,105
Kristallklasse:          orthorhombisch


Polarisationsmikroskopische Untersuchung:

In Abhängigkeit von den vorliegenden Luftfeuchte- und Temperaturbedingungen verändern Kristalle des Ausgangsprobematerials und des rekristallisierten Präparates ihren Kristallwassergehalt. An trockener Luft (mit r.F. < ca. 60%) wird nach kurzer Zeit vorwiegend Thermonatrit vorliegen.
Die Zuweisung der Brechungsindizes von Thermonatrit erfolgt entsprechend der Immersionsmethode. Einzelpartikel, die in Standard-Immersionsöl mit einem Brechungsindex nD = 1,518 eingebettet werden, zeigen bei der Rotation in polarisiertem Durchlicht einen starken Wechsel [Blaeuer-Boehm:1994]Titel: Salzuntersuchungen an Baudenkmälern
Autor / Verfasser: Bläuer-Böhm, Christine
Link zu Google Scholar
, a.a.O., S. 86 ff. im Relief. Aufgrund der hohen Doppelbrechung weisen Thermonatritkristalle lebhafte Interferenzfarben auf. Hierin liegt ein klares Unterscheidungsmerkmal zu Natrit, welches eine deutlich geringe maximale Doppelbrechung besitzt.
Thermonatrit wird in das System der orthorhombischen Kristalle eingeordnet. Damit verbunden ist das Auftreten paralleler und/oder symmetrischer Auslöschung. Voluminösere Kristallnadeln löschen in der Regel vollständig aus. Die Auslöschung tritt "scharf" ein.


Verwechslungsmöglichkeiten:

Thermonatrit ist eindeutig zuweisbar, wenn folgende Untersuchungskriterien geklärt sind:

  • hoher pH-Wert
  • gute Wasserlöslichkeit
  • charakteristischer Habitus
  • alle Brechungsindizes unter nD=1,53
  • hohe Doppelbrechung
  • parallele/symmetrische Auslöschung
Tabelle 3: Salzphasen, die teils gleiche Eigenschaften aufweisen und möglicherweise zu verwechseln wären
Salzphase Unterscheidungsmerkmale zu Thermonatrit
Nesquehonit MgCO3  3H2O; schwer wasserlöslich / schiefe Auslöschung
Lansfordit MgCO3 • 5H2O schwer wasserlöslich / schiefe Auslöschung / niedrige Doppelbrechung
Trona Na3H(CO3)2 • 2H2O zumeist ein beobachtbarer Index > 1,53 / schiefe Auslöschung
Pottasche K2CO3 zumeist ein beobachtbarer Index > 1,53 / schiefe Auslöschung / stark hygroskopisch


Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

[Blaeuer-Boehm:1994]Bläuer-Böhm, Christine (1994): Salzuntersuchungen an Baudenkmälern. In: Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung, 8 (1), 86-103Link zu Google Scholar
[Lide:1995]Lide D.R. (Hrsg.) Lide D.R. (1995): CRC Handbook of Chemistry and Physics, CRC PressLink zu Google Scholar