Luftfeuchtemessung in der Praxis: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2012, 11:50 Uhr
Autor: Hans-Jürgen Schwarz
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Abstract
In Haushalten wurden früher Luftfeuchtemessungen üblicherweise über Geräte mit Haarharfen oder ähnlichen Fühlern durchgeführt. Heute werden meist kompakte, kleine, elektronische Messgeräte eingesetzt. Für die gutachterliche Tätigkeit werden in der Regel elektronische Luftfeuchtemessgeräte eingesetzt, die je nach Typ ihre speziellen Einsatzgebiete haben, die beachtet werden müssen.
Meist werden für normale Messaufgaben kapazitive Polymerfühler eingesetzt. Diese nehmen selbst Wasser aus der Luftfeuchte auf und benötigen deshalb wieder eine gewisse Anpassungszeit. Die exakte digitale Anzeige solcher Geräte verleitet gerne dazu, ihre Genauigkeit zu überschätzen. Auch diese Geräte müssen immer wieder kalibriert werden, wozu von den Herstellern in der Regel ein sogenannter Sensor-Check mitgeliefert wird.
Ohne dass eine Kalibrierung notwendig ist, werden genaue Messungen der Luftfeuchte, abgesehen von den teuren Taupunktspiegeln, mit einem Psychrometer durchgeführt. Psychrometer besitzen den Vorzug, auch auf Dauer genau zu messen, verlangen jedoch auch eine gewisse Sorgfalt in der Handhabung. Zum einen ist sicherzustellen, dass der Feuchtefühler tatsächlich während des Messvorgangs durchgehend befeuchtet wird, zum anderen ist die allmähliche Verkrustung des Feuchtefühlers durch Schmutz zu berücksichtigen.
Häufig werden für langfristige Messungen immer noch mechanische Thermohygrographen eingesetzt, d.h. Messgeräte, die gleichzeitig die Temperatur und die Luftfeuchte schreibend auf einem Papierstreifen erfassen. Bei diesen einfachen Geräten erfolgt dies im Tages-, Wochen- oder Monatsverlauf. Die Temperaturfühler, meistens Bimetall und der Feuchtesensor, meist ein Haarmesselement, ermitteln die Werte und werden mit einem Stift auf eine Registriertrommel übertragen. Aufgrund der oben genannten Nachteile der Messverfahren muss ein Thermohygrograph immer wieder überprüft und neu justiert werden.
Noch ein weiterer Nachteil schränkt den Einsatz dieser Geräte ein. In vielen Fällen wird nicht nur eine Aussage über die Luftzustände an einem bestimmten Punkt im Raum benötigt, sondern an mehreren oder verschiedenen Räumen. Während die Luftfeuchte selbst in großen Räumen mit wenigen Ausnahmen nur an einer Stelle gemessen werden muss, da die Raumluftfeuchte sich verhältnismäßig schnell ausgleicht, kann es selbst in kleinen Räumen starke Schwankungen der Lufttemperatur geben. Dies bedingt nun ein Aufstellen mehrerer dieser Geräte und man erhält für die Auswertung eine Blätterflut. In diesem Fall bietet sich der Einsatz von speichernden Geräten an, sodass die anfallenden Daten bequem an einem Rechner ausgewertet werden können. An diese Geräte können eine Vielzahl von Messwerterfassungsstellen für weitere Parameter wie z.B. Oberflächentemperatur, Regenmenge, Luftströmungen, Laufzeiten von Heizanlagen, usw. angeschlossen werden. Die Vorteile der elektronischen Messtechnik, wie z.B. bei kapazitiven Feuchtefühlern und auch den Widerstandsthermometern wird hier besonders deutlich.