Herkunft der Salze

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Autoren: Heiner Siedel, Hans-Jürgen Schwarz

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Abstract[Bearbeiten]

Die Salze, die die Schäden an Wandmalereien und Kulturgut aus Stein, Ziegel und anderen Materialien verursachen, entstammen entweder dem natürlichen Verwitterungskreislauf (chemische, physikalische und biologische Verwitterung z. B. der Gesteine, Bodenbildung, Regen- und Grundwasser) oder menschlichen Aktivitäten (Emissionen, Viehhaltung, Industrieproduktion, Streusalz, Zementverpressung). Die Salze entstehen durch Anreicherung von Ionen in der Wand oder an der Bauteiloberfläche durch Auslaugen von Gesteinen, Böden, Baumaterialien, durch trockene oder feuchte Deposition aus der Atmosphäre, aus dem biologischen Stoffwechsel sowie durch anthopogene Eingriffe.

Einleitung[Bearbeiten]

Jedes natürlich vorkommende flüssige Wasser kann als eine mehr oder weniger verdünnte Salzlösung angesehen werden, wie durch einfache Leitfähigkeitsmessungen leicht festgestellt werden kann. Auch die porösen Bausteine, Mörtel und Putze enthalten Salze in ihren Porenräumen. Überall dort, wo Wasser durch ein poröses Material fließt und an einer Oberfläche verdunstet, gibt es immer mehr oder weniger starke Salzausblühungen.

Manche Salze bzw. salzbildende Ionen werden von den Menschen direkt an die Denkmäler gebracht. Hierzu gehören neben den Festigungs- und Reinigungsmitteln die alkalischen Baustoffe, die meist als Wasserglas und Portlandzement seit dem letzten Jahrhundert in großen Mengen an Bauwerken eingesetzt wurden, und im Winter auch das Streusalz. Schäden, die man vor wenigen Jahren noch dem "sauren Regen" zugeschrieben hat, muss man heute zumindest teilweise diesen Baustoffen [Klemm.etal:1999]Autor / Verfasser: Klemm, Werner; Siedel, Heiner
Verlag: Wiss. Mitt. Inst. Geol. TU Bergakademie Freiberg
Titel: Schwefelisotopenanalyse von bauschädlichen Sulfatsalzen an historischen Bauwerken
Jahr: 1999
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anlasten. Hierzu ist auch das Streusalz zu rechnen, das an vielen Brückenbauten und Fundamenten nachzuweisen ist (Gebäude wurden auch als Salzlager genutzt). Jedes natürlich vorkommende Material zeigt eine Belastung mit salzbildenden Ionen, die sehr gering, aber auch sehr hoch sein kann. Hierzu sind einmal die Baumaterialien wie Naturstein und Ziegel, die Bindemittel wie Kalk und Zement, der Baugrund mit seinen anstehenden Bodenarten und dem Grundwasser bzw. Oberflächenwasser [Roesch.etal:1993]Autor / Verfasser: Rösch, Heinrich; Schwarz, Hans-Jürgen
Journal / Magazin: Studies in Conservation
Nummer: 4
Seiten: 224-230
Titel: Damage to Frescoes caused by sulphate-bearing salts: Where does the sulphur come from?
Webadresse: http://www.jstor.org/stable/1506367
Band: 38
Jahr: 1993
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, aber auch die verschiedenen Materialien zur Beschichtung und Fassung von Oberflächen zu zählen. Heute spielen neben den natürlichen Immissionen (durch vulkanische Tätigkeiten (H2S, HCl, HF, SO2, usw.), Meerwasseraerosole (NaCl), etc.)[Steiger.etal:1994b]Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Dannecker, Walter
Buchtitel: The conservation of monuments in the Mediterranean Bassin: Stone and Monuments: Methodologies for the Analyses of Weathering and Conservation, , proceedings of the 3rd international symposium, Venice, 22-25 June 1994
Herausgeber: Zezza, Fulvio and Ott, Heinrich and Fassina, Vasco
Seiten: 171-178
Titel: Determination of wet and dry depostion of atmospheric pollutants on building stones by field exposure experiments
Jahr: 1994
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[Steiger.etal:1997]Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Behlen, Andreas; Neumann, Hans-Herrmann; Willers, U.; Wittenburg, Christian
Buchtitel: 4th International Symposium on the Conservation of Monuments in the Mediterranean - Proceedings
Herausgeber: Moropoulou, A. and Zezza, F. and Kollias, E. and Papachristodoulou, I.
Seiten: 325-335
Titel: Sea Salt in Historic Buildings: Deposition, Transport and Accumulation
Jahr: 1997
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[Steiger.etal:2002]Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Behlen, Andreas; Wiese, Utz
Buchtitel: Salze im historischen Mauerwerk: Aktuelles zu Herkunft, Schadenswirkung und Restaurierungsmaßnahmen, IFS-Tagung 2002
Herausgeber: IFS
Seiten: 1-10
Verlag: Institut für Steinkonservierung e.V., Mainz
Reihe: IFS Berichte
Titel: Immissionsbelastung durch salzbildende Stoffe und Wirkung auf mineralische Baustoffe
Webadresse: https://ifs-mainz.de/images/IFS-Downloads/Inhalt-Berichte/Bericht14_Download.pdf
Band: 14
Jahr: 2002
Sortierungsschlüssel: IFS Bericht 14
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[Becker.etal:2005]Autor / Verfasser: Becker, Karl-Heinz; Brüggerhoff, Stefan; Steiger, Michael; Warscheid, Thomas
Buchtitel: STEIN. Zerfall und Konservierung
Herausgeber: Siegesmund, Siegfried and Auras, Michael and Snethlage, Rolf
Seiten: 35-45
Verlag: Edition Leipzig
Titel: Luftschadstoffe und Natursteinschäden
Jahr: 2005
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, die anthropogenen Immissionen eine immer größere Rolle. Durch die Rohstofferzeugung, Energieerzeugung, Autoverkehr und vieles andere wird eine große Zahl von bauschädigenden Stoffen erzeugt, von denen Schwefeldioxid (mit dem Folgeprodukt Sulfat)[Wittenburg.etal:1993]Autor / Verfasser: Wittenburg, Christian; Mangels, Henning; Wolf, Falk; Steiger, Michael; Bothmann, Thomas; Dannecker, Walter
Buchtitel: VDI-Berichte 1060 (Materialien in ihrer Umwelt)
Seiten: 383-392
Titel: Ein Vergleich von Schwefeldioxid-Depositionsgeschwindigkeiten auf Naturwerksteine aus verschiedenen experimentellen Ansätzen (Comparison of sulfur dioxide deposition velocities on building stones from different experiments)
Jahr: 1993
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und die Stickoxide (mit dem Folgeprodukt Nitrat) die bekanntesten sind. Welche Rolle das Ozon (O3) und die große Zahl der organischen Stoffe bei der Zerstörung von Kulturgut spielen, ist noch weitgehend unbekannt. Die Immissionen gelangen meist durch trockene oder feuchte Deposition [Steiger.etal:1989]Autor / Verfasser: Steiger, Michael; Schulz, Michael; Schwikowski, Margit; Naumann, K.; Dannecker, Walter
Journal / Magazin: Journal of Aerosol Science
Notiz: In order to estimate the atmospheric input of pollutants into coastal waters the removal mechanisms of dry and wet deposition have to be considered. Generally the latter one is assumed to be the more efficient sink process. However, since little is known about true rainfall amount at the open North Sea, the contribution of a continous dry deposition flux may also be of relevance, especially in the vicinity of the coast. Both removal processes are closely related to the aerosol size distribution and are preferentially depleting the mass in the largest size ranges. Thus particle size is considered to be a very important parameter for the characterization of airborne particles. We therefore started to measure ambient elemental size distributions at the research platform NORDSEE, which is located about 120 km apart from the coastline in the German Bight.
Nummer: 8
Seiten: 1229-1232
Titel: Variability of aerosol size distributions above the North Sea and its implication to dry deposition estimates
Band: 20
Jahr: 1989
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im Regenwasser bzw. Nebel an das Objekt, führen aber auch zu einer Anreicherung im Baugrund.

Mikrobiellen Ursprungs sind zum großen Teil die Nitrate und z. B das Oxalat. Während die Nitrate meist mit der Feuchte in die Objekte gelangen, entsteht das Oxalat meist an Ort und Stelle, wo es wegen seiner geringen Löslichkeit auch verbleibt.

Zu den sonstigen Quellen sind z. B. die Düngemittel oder auch Waschmittel zu rechnen, die über Grund- und Oberflächenwässer eingetragen werden können.

Literatur[Bearbeiten]

[Becker.etal:2005]Becker, Karl-Heinz; Brüggerhoff, Stefan; Steiger, Michael; Warscheid, Thomas (2005): Luftschadstoffe und Natursteinschäden. In: Siegesmund, Siegfried; Auras, Michael; Snethlage, Rolf (Hrsg.): STEIN. Zerfall und Konservierung, Edition Leipzig, 35-45, %url%, %doi%Link zu Google Scholar
[Klemm.etal:1999]%editor% Klemm, Werner; Siedel, Heiner (1999): Schwefelisotopenanalyse von bauschädlichen Sulfatsalzen an historischen Bauwerken, %edition%, Wiss. Mitt. Inst. Geol. TU Bergakademie Freiberg, %address%, %pages%, %url%, %doi%Link zu Google Scholar
[Roesch.etal:1993]Rösch, Heinrich; Schwarz, Hans-Jürgen (1993): Damage to Frescoes caused by sulphate-bearing salts: Where does the sulphur come from?. Studies in Conservation, 38 (4), 224-230, Webadresse, %doi%Link zu Google Scholar
[Steiger.etal:1989]Steiger, Michael; Schulz, Michael; Schwikowski, Margit; Naumann, K.; Dannecker, Walter (1989): Variability of aerosol size distributions above the North Sea and its implication to dry deposition estimates. Journal of Aerosol Science, 20 (8), 1229-1232, %url%, %doi%Link zu Google Scholar
[Steiger.etal:1994b]Steiger, Michael; Dannecker, Walter (1994): Determination of wet and dry depostion of atmospheric pollutants on building stones by field exposure experiments. In: Zezza, Fulvio; Ott, Heinrich; Fassina, Vasco (Hrsg.): The conservation of monuments in the Mediterranean Bassin: Stone and Monuments: Methodologies for the Analyses of Weathering and Conservation, , proceedings of the 3rd international symposium, Venice, 22-25 June 1994, %publisher%, 171-178, %url%, %doi%Link zu Google Scholar
[Steiger.etal:1997]Steiger, Michael; Behlen, Andreas; Neumann, Hans-Herrmann; Willers, U.; Wittenburg, Christian (1997): Sea Salt in Historic Buildings: Deposition, Transport and Accumulation. In: Moropoulou, A.; Zezza, F.; Kollias, E.; Papachristodoulou, I. (Hrsg.): 4th International Symposium on the Conservation of Monuments in the Mediterranean - Proceedings, %publisher%, 325-335, %url%, %doi%Link zu Google Scholar
[Steiger.etal:2002]Steiger, Michael; Behlen, Andreas; Wiese, Utz (2002): Immissionsbelastung durch salzbildende Stoffe und Wirkung auf mineralische Baustoffe. In: IFS (Hrsg.): Salze im historischen Mauerwerk: Aktuelles zu Herkunft, Schadenswirkung und Restaurierungsmaßnahmen, IFS-Tagung 2002, Institut für Steinkonservierung e.V., Mainz, 1-10, Webadresse, %doi%Link zu Google Scholar
[Wittenburg.etal:1993]Wittenburg, Christian; Mangels, Henning; Wolf, Falk; Steiger, Michael; Bothmann, Thomas; Dannecker, Walter (1993): Ein Vergleich von Schwefeldioxid-Depositionsgeschwindigkeiten auf Naturwerksteine aus verschiedenen experimentellen Ansätzen (Comparison of sulfur dioxide deposition velocities on building stones from different experiments). In: %editor%: VDI-Berichte 1060 (Materialien in ihrer Umwelt), %publisher%, 383-392, %url%, %doi%Link zu Google Scholar